5.6.4 Schlussbemerkung
Bei der Korrosionsprüfung erhält
man oft unzureichende (wenn nicht gar falsche) Ergebnisse,
wenn man nur eine Messmethode benutzt.
Die Messergebnisse der Korrosion (z. B. Masseverlust) können
nicht unmittelbar in die veränderten Eigenschaften des
korrodierten Bauteils umgerechnet werden, sondern müssen
in der Regel wegen der unterschiedlichen Korrosionsarten direkt
gemessen werden.
Intergranulare Korrosion ist bei keramischen Werkstoffen der
wesentliche Korrosionsmechanismus. Die Diffusionsgeschwindigkeit
des Mediums in der Keramik bestimmt die Korrosionsgeschwindigkeit.
Daraus folgt, dass die Korrosionshöhe immer einem t-Gesetz
folgen sollte. Das Löslichkeitsprodukt bestimmt die Steigung
der Korrosionsparabel.
Ist bei konstanten äußeren Korrosionsbedingungen
der zeitliche Verlauf der gemessenen Eigenschaften nicht kontinuierlich,
sondern geknickt, so ist dies ein Hinweis auf Sekundärprozesse
oder allgemein auf wechselnde Korrosionsbedingungen im Bauteil
(z. B. Schichtaufbau), die ggf. zusätzlich untersucht
werden müssen.
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