10.3.1 Toleranzen
und Funktion
Toleranzen nach Norm DIN 40 680 beruhen
auf den anwendungsbedingten Erfordernissen und den Anforderungen
durch unterschiedliche keramische Herstellverfahren und Werkstoffe
ohne Hartbe-arbeitung.
Um verbesserte Maß- und/oder Form- bzw. Lagetoleranzen
zu erreichen ist eine spanende Bearbeitung (z. B. Schleifen,
Läppen-Polieren o. a.) der „as fired“-Bauteile
nach dem Brand notwendig. Die dadurch erzielbaren Toleranzen
sind in der DIN ISO 2768 (Allgemeintoleranzen für spanend
gefertigte Werkstücke) und DIN ISO 1101 (Form- und Lagetoleranzen)
festgelegt.
Diese Normen werden im Maschinenbau und in angrenzenden Industriezweigen
üblicherweise angewendet.
Bei keramischen Bauteilen ist
aus wirtschaftlichen Gründen immer darauf zu achten,
dass nur notwendige Flächen, z. B. Funktionsflächen,
mit eingeengten Toleranzen versehen werden und für
alle anderen Flächen die Allgemeintoleranzen nach
DIN 40 680 gelten.
Die in DIN ISO 2768 beschriebenen
Maßtoleranzen werden in Abhängigkeit von der Bauteildimension
in die Kategorien „fein“, „mittel“
und „grob“ eingeteilt. Zusätzlich
wird eine Toleranzklasse für ausgewählte Form-
und Lagetoleranzen angegeben („H“ für „fein“,
„K“ für „mittel“ und „L“
für „grob“). Darüber hinaus reichende
oder abweichende Anforderungen zu Form- und Lagetoleranzen
richten sich nach DIN ISO 1101.
Eine entsprechende Angabe für Maß- sowie für
Form- und Lagetoleranzen lautet z. B.
DIN ISO 2768-m-K oder z. B. DIN ISO
2768g-L
Für weitere Details siehe DIN ISO 2768
und DIN ISO 1101.
Die Hersteller von Bauteilen aus Technischer Keramik haben
sich auf einzelne Werkstoffe und Herstellungsverfahren spezialisiert,
um wirtschaftlich fertigen zu können, da die verschiedenen
Werkstoffgruppen streng getrennte Fertigungslinien und z.
T. besondere Einrichtungen benötigen. Hersteller, die
überwiegend Bauteile für den Maschinenbau fertigen,
werden laufend mit engen Toleranzen konfrontiert und sind
deshalb in der Regel mit Maschinen zur Hartbearbeitung ausgerüstet.
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