Brevier TECHNISCHE KERAMIK

 

      Verbindungs- und Fügetechnik

 

 


   

8.2.4.3 Aktivlöten

Aktivlote schmelzen typisch zwischen 600 und 1.000 °C und werden zwischen 800 und 1.050 °C verarbeitet.
Durch die Verwendung von Aktivloten ist ein direktes Löten von Keramik ohne zusätzliche Metallisierung möglich. Bei diesen Loten handelt es sich um metallische Lote, die aufgrund ihrer Legierungszusammensetzung in der Lage sind, nichtmetallische, anorganische Werkstoffe zu benetzen. Sie enthalten Komponenten, wie z. B. Titan, Zirkonium oder Hafnium, die mit Keramik reagieren.

Besondere Aufmerksamkeit erfordern Aktivlote beim Löten, weil sie nicht wie konventionelle Lote fließen und der Kapillareffekt nicht nutzbar ist. Des Weiteren ist das Aktivlöten in Öfen mit sorgfältig überwachter Ofenatmosphäre durchzuführen.
Der Prozess des Aktivlötens wird durch die hohe Reaktionsfreudigkeit des Titan bewirkt. Während des Lötprozesses bildet sich in der Oberfläche der Keramik eine dünne, durchgehende Reaktionsschicht aus, die die notwendige Haftung gibt.

Aktivlotsysteme bestehen typischerweise aus Silber/Titan, Silber/Kupfer/Titan und Silber/Kupfer/Indium/Titan. Das Löten erfolgt in der Regel unter Argon oder im Vakuum.

Neben Aluminiumoxid und Aluminiumnitrid können nahezu alle Keramiken sowie schwer benetzbare Metalle gelötet werden. Aktiv gelötete Verbunde gehören daher in den Bereich des Maschinenbaus.

Lote für verschiedene Keramiken sind im Handel erhältlich.

 

 
 
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