Brevier TECHNISCHE KERAMIK

 

      Anhang zum Brevier

 

 


   

10.6.2 Statistische Methoden

10.6.2.1 Rechengrößen

Wenn man zur Überprüfung von vielen Teilen eine Stichprobe zieht, erhält man eine endliche Anzahl von Messwerten. Mit ausreichend vielen Messwerten kann man einen stetigen Kurvenverlauf zeichnen, der die Grundgesamtheit der Teile widerspiegelt, d. h. aller Teile, auch derjenigen, die nicht gemessen wurden.
Verteilungen unterscheiden sich in ihrem Kurvenverlauf hinsichtlich Lage, Breite und Form, die auch nebeneinander auftreten und sich überlagern können. Sehr häufig gehorchen Messwerte der Normalverteilung, auch Gauß´sche Verteilung oder, wegen ihrer Form, Glockenkurve genannt.

Die Normalverteilung wird die durch zwei folgenden Kennwerte mathematisch beschrieben.

Arithmetischer Mittelwert:

mit n = Anzahl der Messwerte und mit den Einzelwerten Xi von X1 bis Xn

Standardabweichung:

Der Mittelwert x ist die Mitte der Normalverteilungskurve und kennzeichnet die Lage der Verteilung.
Die Standardabweichung s beschreibt die Streuung des Prozesses, sie ist ein Maß für die Breite einer Normalverteilungskurve und ist geometrisch der Abstand zwischen Mittelwert x und dem Wendepunkt der Normalverteilung.

Die Fläche unterhalb der Normalverteilungskurve entspricht der Häufigkeit des Vorkommens von Messwerten. Im Bereich ± 1 s um den Mittelwert x, also 2 s, entspricht die schraffierte Fläche unterhalb der Normalverteilungskurve 68,26 % aller Werte. Im Bereich ± 3 s um den Mittelwert, also 6 s, sind es 99,73 % aller Werte. Man definiert den Abstand von 3 s zum Mittelwert als natürliche Prozessgrenzen.

 

 
 
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