5.6.2.2 Korrosion
durch Schmelzen
Die Korrosionsmechanismen von Keramik gegenüber
anorganischen, nichtmetallischen Schmelzen (wie z. B. geschmolzenen
Salzen, Oxiden, Schlacken und Gläsern) und Metallschmelzen
weisen Unterschiede auf.
5.6.2.2.1 Nichtmetallische Schmelzen
Das Maß der Reaktion zwischen anorganischen
Schmelzen und Keramik hängt von einer Vielzahl von Faktoren
ab. Die wichtigsten davon sind:
- Viskosität der Schmelze,
- Acidität oder Basicität der Schmelze,
- Chemische Zusammensetzung und Löslichkeit der Reaktionsprodukte,
- Chemische Zusammensetzung der Haupt- und Nebenphasen
der Keramik sowie
- Benetzbarkeit der Keramik durch die Schmelze.
Wenn die Beständigkeit von Keramik gegenüber Schmelzen
gefordert wird, ist man in der Praxis fast immer auf Tests
angewiesen.
5.6.2.2.2 Metallschmelzen
Im Gegensatz zu den Oxidkeramiken besitzen Nichtoxidwerkstoffe
einen hohen Korrosionswiderstand gegenüber metallischen
Schmelzen. Siliciumnitrid wird von den meisten
Schmelzen nicht benetzt, ist aber in oxidierender Atmosphäre
nicht gegen Kupferschmelzen beständig. Bornitrid ist
gegen die meisten Metallschmelzen wegen seiner niedrigen Benetzbarkeit
sehr resistent.
Aluminiumtitanat (ATI) besitzt, ebenfalls
wegen seiner geringen Benetzbarkeit, eine hohe Beständigkeit
vor allem gegenüber NE-Schmelzen.
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