3.4.1.2 Steatit
Steatit ist ein keramischer Werkstoff auf
der Basis natürlicher Rohstoffe und besteht aus der
Hauptkomponente Speckstein (Mg(Si4O10)(OH)2), einem natürlichen
Magnesiumsilikat und aus Zusätzen von Ton und Feldspat
oder Bariumcarbonat. Steatit wird normalerweise dicht gesintert.
Die Art des Flussmittels beeinflusst die elektrischen Eigenschaften
des Werkstoffes und führt zur Unterscheidung in Normalsteatit
und Sondersteatit, der auch Hochfrequenzsteatit genannt wird.
Sondersteatit wird in der internationalen Normung als Steatit
mit niedrigem Verlustfaktor geführt und eignet sich nicht
nur für verlustarme Hochfrequenzbauteile, sondern wegen
seiner guten Verarbeitbarkeit auch sehr gut zur Herstellung
von Bauteilen mit dünnen und gleichmäßigen
Wandstärken. Dadurch werden wärmebedingte, gefährliche
mechanische Spannungen beherrschbar.
Das Material eignet sich aufgrund seiner geringen Schwindung
besonders für die wirtschaftliche Fertigung von Bauteilen
mit engen Toleranzen und wegen der abrasionsärmsten,
Werkzeug schonendsten Rohstoffbasis aller keramischen Werkstoffe
für das Trockenpressverfahren.
Bild 4: Oberfläche von Steatit (C 221) mit Brennhaut
Sondersteatit besitzt beste mechanische
und dielektrische Eigenschaften und findet seit mehr als
90 Jahren vielfach Anwendung in der Elektrotechnik, bei elektronischen
Bauteilen und in der Wärmetechnik. Typische Anwendungen
sind Sockel, Reglergehäuse, Isolierperlen, NH-Sicherungen
und Grundplatten.
Für Sonderzwecke, z. B. für Heizpatronen, wird poröser
Steatit eingesetzt, der auch noch nach dem Brand mit Werkzeugen
gut bearbeitet werden kann und sich durch gute Temperaturwechselbeständigkeit
auszeichnet.
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