7.2.3 Modulbauweise
Kompliziert geformte oder große Keramikkörper
lassen sich mit den im Vorhergehenden beschriebenen Formgebungsverfahren
u. U. nicht oder nur mit erheblichem Aufwand herstellen. Eine
bedenkenswerte und vielfach praktizierte Methode ist, das
aufwändige Teil in zwei oder mehrere einfache bzw. kleinere
Einheiten aufzuteilen, sodass deren Fertigung mit den üblichen
Vorgaben wesentlich erleichtert wird. Es muss lediglich von
Anfang an dafür gesorgt werden, dass diese kleineren
Einheiten wieder zu einem Ganzen zusammengefügt werden
können. (Beispiele auf S. 173)
Der Aufbau der keramischen Bauteile
in Modulbauweise bietet in vielen Fällen auch bezüglich
der Kombination wirtschaftlicher Herstellungsverfahren, der
Erleichterung der Qualitätssicherung, der Steigerung
der Beanspruchbarkeit, der Reduzierung von thermischen Spannungen
u. a. m. Vorteile. Die 4 bis 5 m hohen Isolatoren
für 550 kV (Großporzellan) werden z. B. aus vorgefertigten
Einzelteilen zusammengeklebt oder zusammenglasiert.
Für das Fügen von gleichen Materialien
(Keramik-Keramik) werden verschiedene Techniken in der Praxis
bereits erfolgreich eingesetzt:
- Garnieren
(Zusammensetzen von Einzelteilen im Grünzustand etc.)
- Laminieren
(schichtweiser Aufbau)
- Zusammensintern
(Welle und Rotor bei einigen Ausführungen des Turboladerrotors
etc.)
- Kleben
- Löten
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